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18.06.2016 | Erfolgreich bei den Deutschen Meisterschaften in Erfurt

2016 06 11 DM JgJnU21 08Am zweiten Juniwochenende wurden in der Landeshauptstadt Thüringens die diesjährigen Deutschen Meisterschaften (Jugend, Junioren und U21) ausgetragen. Lest hierzu einen Bericht von Stützpunkttrainer Ralf Ziezio.

 

Die Bedingungen in der Erfurter Messehalle waren hervorragend: viel Platz für die Zuschauer, ein separater Aufwärmbereich mit Matten für die Sportler und ausreichend Parkplätze sowie ein gut vorbereitetes und motiviertes Ausrichterteam. An zwei Tagen gingen über 850 Sportler aus 235 Vereinen auf die Tatami, um eine der begehrten Medaillen zu erkämpfen. Für Sachsen gingen 31 Athleten ins Rennen, wobei einige von ihnen bereits im Vorfeld als Medaillenhoffnungen gehandelt wurden.

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Tag 1

Die offizielle Eröffnung wurde durch den DKV-Präsidenten und Ehrenpräsidenten des Sächsischen Karatebundes Wolfgang Weigert vorgenommen. Er freute sich, die Karateszene wieder einmal in Erfurt begrüßen zu dürfen. Mit strahlenden Augen wies er auf die richtungsweisende Entscheidung des IOC Exekutivkomitees für Karate bei Olympia 2020 in Tokio/Japan hin. Im August diesen Jahres während der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro wird die Entscheidung final beschlossen. Nach einem riesigen Applaus für diese Ansprache begannen die Wettkämpfe.


Junioren

Bei den Junioren konnte sich leider kein Sachse bis auf einen Medaillenplatz vorkämpfen. Am dichtesten an einer Bronzemedaille war Lilli Erler (Seiwakai Meißen), welche leider im Kampf um Platz drei unterlag, aber an diesem Tag nicht nur im Einzel, sondern auch in den Teamkämpfen mit großer Entschlossenheit kämpfte.

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Große Hoffnungen wurden auch in Giang Nguyen (Karate-Do Rochlitz), Egon Hübner und Selina Stamer (beide Seiwakai Meißen) gesetzt. Die drei konnten bereits in den vergangenen Jahren eine Medaille bei den Deutschen Meisterschaften erkämpfen. Da sie jedoch wie fast alle sächsischen Juniorenstarter zum ersten Mal in der neuen Altersklasse antraten, galt es für sie bei dieser Deutschen Meisterschaft vor allem Erfahrungen zu sammeln.

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U21

In der im Jahr 2015 wieder neu belebten Altersklasse U21, die seit 2008 ausgesetzt wurde, konnten gleich zwei Bronzemedaillen erkämpft werden. Für die Sportler im Alter von 18-21 Jahre ist es somit wieder möglich, in gleich zwei Altersklassen (U21 und Leistungsklasse) anzutreten, wodurch der Anschluss in die Leistungsklasse erleichtert wird. In Bestform präsentierte sich Jasmin Reuschel (-61kg / Seiwakai Meißen). Jasmin verlor zwar gegen A. Miggou, welche bei der letzten Europameisterschaft in Zypern im Finale stand. In der Trostrunde ließ die sympathische Meißnerin aber nichts anbrennen und konnte mit Kampfgeist und blitzschnellen Zukis und Kicks die Deutsche Meisterin des Vorjahres klar besiegen und sich über Bronze freuen.

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Vereinskamerad Robin Jolitz (-75 kg) traf nach drei Siegen auf R. Winters, welcher sich in diesem Jahr bereits den Deutschen Meistertitel in der Leistungsklasse erkämpfen konnte und auch das U21 Randori gewann. Robin verlor zwar, wurde aber gleich wieder von Coach Marco Thierbach für den entscheidenden Kampf um Bronze motiviert. Diesen Kampf gewann Robin und konnte damit für sich die zweite Medaille bei einer Deutschen Meisterschaft erkämpfen – 2012 holte er bereits Silber.

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Bei den Herren -84 kg kämpfte Darius Norsei (Bushido Stollberg) ebenfalls um Platz drei, nachdem er sich dem mehrfachen Deutschen Meister und WM-Dritten M. Baun aus Rheinland-Pfalz geschlagen geben musste. Leider hatte sich Darius in den Vorrunden zu sehr verausgabt, sodass er im entscheidenden Kampf zu wenig Reserven hatte und nicht mehr in gewohnter Weise kämpfen konnte.

In den anschließenden Teamkämpfen entfesselten die Damen des Seiwakai Team (Jasmin Reuschel, Selina Stamer und Lilli Erler) nochmal alle Power und gewannen gegen die Teams aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Leider hatte im kleinen Finale hauchdünn das Thüringer Team die Nase vorn.

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Tag 2

Jugend

Am zweiten Tag waren es auch wieder die Kumitestarter, welche die Medaillen erkämpften. Anna-Lena Krakau (+54 kg, Seiwakai Meißen) gewann letztes Jahr die Dt. Schülermeisterschaft und musste sich am Sonntag nur der späteren Siegerin geschlagen geben. Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr strahlte die Meißnerin auch dieses Mal wieder – denn mit Rang 3 hat sie den Anschluss in der neuen Altersklasse auf Anhieb geschafft.

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Ebenfalls in guter Form präsentierte sich Jonas Köhler (-45 kg Bushido Stollberg). Trainer Thomas Richter sagte: „Jonas findet stets den richtigen Moment zum Schlagen, mit seinem guten Timing ist er sowohl im Angriff als auch im Konter vielen überlegen“. Und sein Trainer sollte Recht behalten. Die ersten beiden Runden konnte Jonas gewinnen und unterlag nur dem Drittplatzierten der Meisterschaft.

Michelle Süß (-54 kg Bushido Stollberg) belegte einen 7. Rang im Starterfeld von insgesamt 26 Mädchen, damit steht sie in den offiziellen Ergebnislisten und sammelt wichtige Punkte für ihren Verein im Dojo-Ranking des DKV.

Für eine Überraschung sorgte bei dieser Meisterschaft Maurice Däumler (Karate-Do Rochlitz). Zwar machte er es Runde für Runde spannend, entschied jedoch die Vorkämpfe gegen Bayern und Nordrhein-Westfalen für sich und stand so im Halbfinale dem Drittplatzierten des Vorjahres gegenüber. Dieser Kampf war zwar ausgeglichen, doch es gelang dem Rochlitzer, eine Führung herauszuarbeiten. Leider musste er diese drei Sekunden vor Schluss abgeben und stand so im kleinen Finale um Bronze. Hier mobilisierte er noch einmal alle Kräfte und ging mit einem knappen 1:0 als Sieger aus der Begegnung hervor, was zugleich für Maurice die erste Medaille auf einer Deutschen Meisterschaft bedeutete.

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In der Klasse bis 57 kg hatte Sachsen gleich zwei erfolgversprechende Sportler am Start. Während Sebastian Weidelt (Seiwakai Meißen) mit einem undankbaren fünften Platz vorliebnehmen musste, lastete auf Valentin Leißner als Sieger des Vorjahres ein enormer Erfolgsdruck.

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Im gesamten Turnierverlauf ließ der Rochlitzer jedoch keinerlei Zweifel aufkommen und präsentierte sich am Geburtstag seines Trainers in Bestform. Die Auftaktbegegnung gegen einen Sportler aus Bremerhaven konnte er vorzeitig gewinnen, und auch aus dem folgenden Kampf gegen einen Sportler aus Baden-Württemberg ging Valentin mit einem klaren 7:1 als Sieger von der Matte. Spannend wurde es dann im Halbfinale gegen einen Athleten aus Rheinland-Pfalz, welcher sich in den vergangenen drei Jahren in seiner jeweiligen Gewichtsklasse bereits zwei deutsche Meister- und einen Vizemeistertitel erkämpfen konnte. Mit einem vorzeitigen 8:0-Sieg machte Valentin deutlich, dass er sich die Chance, seinen Titel zu verteidigen, von nichts und niemandem streitig machen lassen würde.

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Nach der offiziellen Zeremonie mit der deutschen Nationalhymne begannen die Finalkämpfe. Und auch in diesem Duell kämpfte der 15-Jährige Gymnasiast wie entfesselt. Die Freude über den erneuten Deutschen Meistertitel war riesig.

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"Damit hat Valentin gezeigt, dass er punktgenau zum Jahreshöhepunkt seine Bestform abrufen kann und genau das macht Spitzensport aus", erklärt Trainer Ralf Ziezio.


Resümee

Die Meisterschaft hatte ein hohes Niveau. Jede Platzierung musste hart erkämpft werden. Insbesondere, wenn mehrere Favoriten aufeinandertrafen, waren hochkarätige Katas und spannende Kumitekämpfe zu beobachten.

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Auf dem Weg zu Olympia wurde im Kumite ein neues Regelwerk getestet. Dabei galt das Augenmerk den Bestrafungen, welche nur noch in einer Kategorie vergeben wurden. Athleten und Trainer sind jetzt aufgerufen, ihre Erfahrung und Meinung dazu einzubringen. Unter dem Link: http://www.surveymonkey.com/r/WKFGERMANY sind dazu 4 Fragen zu beantworten. Je mehr an der Umfrage teilnehmen, umso repräsentativer wird diese ausfallen.

Mit 1x Gold, 4x Bronze, 4x Platz fünf und 1x Platz sieben landet der Landesverband Sachsen auf einem guten zehnten Platz. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Medaillenplatzierungen konstant geblieben. An die Erfolge zwischen 2001 und 2007 kann leider noch nicht wieder angeknüpft werden. Es zeigt sich aber wieder ein Aufwärtstrend, der durch den Ehrgeiz vieler Athleten, Heimtrainer, Stützpunkttrainer und der Unterstützung innerhalb des Verbands, zum Bespiel Kampfrichterwesen und Kader, zu begründen ist. Zumal steht die Meisterschaft der Schüler noch bevor und auch da sollten wieder Podiumsplatzierungen möglich sein.


Bericht: Ralf Ziezio (Karate-Do Rochlitz); Fotos: Claudia Gabrich und Ralf Ziezio

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